Definition

Unter dem Begriff Makuladegeneration wird eine Gruppe von Erkrankungen des menschlichen Auges zusammengefasst, die die Macula lutea(„der Punkt des schärfsten Sehens“) – auch „Gelber Fleck“ genannt – der Netzhaut betreffen und mit einem allmählichen Funktionsverlust der dort befindlichen Gewebe einhergehen.

Symptome

  • Abnahme der Sehschärfe und damit der Lesefähigkeit,
  • Abnahme des Kontrastsehens,
  • Abnahme des Farbensehens,
  • Abnahme der Anpassungsfähigkeit an veränderte Lichtverhältnisse
  • Erhöhung der Blendungsempfindlichkeit
  • zentralen Gesichtsfeldausfällen

Da die Erkrankung in der Regel auf die Makula beschränkt ist, bleibt das äußere Gesichtsfeld und somit die Orientierungsmöglichkeit der Betroffenen erhalten. Auch bei Dunkelheit sehen die Betroffenen in der Regel relativ gut, da die Stäbchen außerhalb der zentralen Netzhaut funktionstüchtig bleiben.

Zur frühzeitigen Diagnostik wird meist der Amsler-Gitter-Test angewendet.

So erscheint einem Augengesunden das Amslergitter
Bei AMD könnte das Amsler Gitter so aussehen

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Trockene Makuladegeneration

Die trockene (atrophe) Form macht ca. 80 % der Fälle aus, aber nur 5 bis 10 % der Erblindungen, die von AMD verursacht werden. Sie beginnt durch Ablagerungen von sogenannten Drusen, Stoffwechselendprodukten  und kann in fortgeschrittenem Stadium in einen flächigen Zelltod (geografische Atrophie) des retinalen Pigmentepithels übergehen. Ihr Voranschreiten ist meist langsam und schleichend. Durch die häufige Lage unterhalb der Stelle des schärfsten Sehens kann es aber manchmal auch zu raschem Sehverlust sowie einer Vorwölbung des Sehzentrums kommen. Dies macht sich durch verzerrtes Sehen bemerkbar (Metamorphopsien).

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Feuchte Makuladegeneration

Die feuchte (exsudative) Makuladegeneration, bei der sich unter der Netzhaut flächige Gefäßmembranen (Choroidale Neovaskularisationen, CNV) ausbilden, welche zu Blutungen neigen, handelt es sich um eine Form der Makuladegeneration die schnell zur Leseblindheit führt. 

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Diagnose

Funduskopie

Untersuchung der Netzhaut bei erweiterter Pupille

Fluoreszenzangiographie ist ein bildgebendes Verfahrenn zur Diagnostik von Erkrankungen des Augenhintergrundes . Dabei wird bei medikamentös erweiterter Pupille die Anflutung und Verteilung eines geeigneten Farbstoffes, beispielsweise Fluorescein oder Indocyaningrün, dokumentiert. Hierbei dient der Farbstoff als Kontrastmittel.

Der gesamte Untersuchungsablauf gliedert sich in mehrere Phasen: Zunächst wird die Netzhaut bei normaler Beleuchtung fotografiert (Farbaufnahme). Anschließend erfolgt eine Aufnahme mit rotfreiem Licht mittels grünem Filterglas.. Dadurch wird der Kontrast der Blutgefäße zur umgebenden Netzhaut verbessert. Diese Aufnahme wird wie die folgenden Phasen in Graustufen wiedergegeben. Nach diesen vorbereitenden Aufnahmen beginnt die eigentliche Angiografiephase. Das Blitzlicht der Kamera beleuchtet durch einen speziellen (blauen) Exciterfilter vor allem in der Wellenlänge, die das Leuchtmittel zum Leuchten anregt. Das zurückfallende Licht muss einen zweiten Barrier-Filter passieren. Dadurch werden andere störende Wellenlängen als die des angeregten Leuchtmittels ausgeblendet. Jetzt erfolgt vor Injektion des Farbstoffs eine solche Fluoreszenzaufnahme, um sogenannte Eigenfluoreszenz-Phänomene darzustellen. Danach wird die Lösung intravenös injiziert und in festgelegten Zeitabständen erfolgen weitere Aufnahmen.

Optische Kohärenztomografie (engl. optical coherence tomography, OCT) ist ein Untersuchungsverfahren, bei dem Licht geringer Kohärenzlänge mit Hilfe eines Interferometers zur Entfernungsmessung streuender Materialien eingesetzt wird. Das Untersuchungsobjekt wird punktweise abgetastet.Diese Verfahren wurde unter anderem für die Augenheilkunde optimiert.

Therapie

Bei der Therapie muss zwischen der feuchten und der trockenen Form der Makuladegeneration unterschieden werden. Da die feuchte Form zu einem sehr schnellen Verlust der Sehkraft führen kann, versuchen wir, die Gefäße, die zur Makula sprießen, mit Injektionen in den Glaskörper, einer Lasertherapie oder einer Fotodynamischen Therapie zu veröden. Dadurch soll das Fortschreiten der Krankheit verhindert werden. Die verlorene Sehkraft kann jedoch nicht wieder hergestellt werden. Außerdem sprießen trotz der Verödung innerhalb kurzer Zeit neue Gefäße zur Makula, so dass die Therapie mehrfach wiederholt werden muss.

Bei der trockenen Makuladegeneration gibt es keine kausale Heilungsmöglichkeit. Hier ist es wichtig, den Anteil an Makulapigment zu erhöhen und zu verhindern, dass oxidative Veränderungen weiter fortschreiten. In der Regel erhalten Patienten hoch dosierte Präparate (10-20mg) mit Lutein und Omega 3 Fettsäuren, um den Verlauf der trockenen Makuladegeneration zu stoppen oder zu verlangsamen. Dies konnte in einer Studie des North Chicago VA Medical Centers (LAST-Studie) bestätigt werden. Lutein kann vom Körper nicht selbst produziert und muss daher aufgenommen werden.

Zur Verbesserung der Lesefähigkeit in Ferne und Nähe dienen vergrößernde Sehhilfen. Das Hilfsmittelspektrum reicht von der einfachen Handlupe über Lupen- und Fernrohrbrillen bis hin zu elektronisch vergrößernden Sehhilfen wie Bildschirmlesegeräten. Spezialfiltergläser, die sogenannten Kantenfilter oder Blaublocker, können das Sehen ebenfalls verbessern. Wichtig ist die optimale Anpassung und Erprobung der Sehhilfen bei einem Spezialisten .

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